Last Updated on 13. Mai 2025 by redaktion
von Marcus Klöckner / NachDenkSeiten
„Das RKI setzt das wissenschaftliche Arbeiten aus“ – unter dieser Zwischenüberschrift fokussiert die habilitierte Krankenhaushygienikerin Ines Kappstein in ihrem aktuellen Buch auf das Robert Koch-Institut. Im Interview mit den NachDenkSeiten sagt Kappstein, die Behörde habe den Auftrag, „wissenschaftlich zu arbeiten“, womit nicht vereinbar sei, „dass man einfach nur Behauptungen aufstellt, für die man keine wissenschaftlichen Daten hat“.
Im Gespräch schildert Kappstein, was die Grundlage für ihre Kritik an dem RKI ist und zeigt, wie brüchig das Fundament war, auf das die Politik eine allgemeine Maskenpflicht gegossen hat. Ihr Fazit: „Die Wirksamkeit der Maske ist für die beabsichtige Anwendung nicht belegt. Es fehlte jede wissenschaftliche Grundlage. Deshalb hätte eine Maskenpflicht nicht verhängt werden dürfen.“
Marcus Klöckner: Die Maske – nichts war wohl so sehr Zeichen für die Coronazeit wie dieses Teil, das urplötzlich zum festen Bestandteil des Lebens wurde. Sie haben nun ein Buch über die Maske geschrieben. Auf fast 400 Seiten kommt der Begriff allein oder in zusammengesetzter Form rund 1.500-mal vor. Was war für Sie der Grund, den Fokus auf die Maske zu setzen?
Ines Kappstein: Interessant. Mir war nicht bewusst, dass der Begriff so häufig vorkommt; ich bin nie auf die Idee gekommen, zu zählen. Für mich begann die intensive Beschäftigung mit den Corona-Maßnahmen nach der Masken-Empfehlung des RKI, die Mitte April 2020 im Epidemiologischen Bulletin des RKI erschien. Aufgrund meines Fachgebiets, der Krankenhaushygiene, kenne ich mich mit Masken aus, wofür sie verwendet werden und wie sie getragen werden müssen, damit sie – vielleicht – Schutz bieten.
Marcus Klöckner: Sie sagen „vielleicht Schutz bieten“. Wie meinen Sie das?
Ines Kappstein: Bewiesen ist ein Schutzeffekt auch bei der Anwendung in der Patientenversorgung nicht, sei es durch das OP-Team während Operationen oder auf der Station bei engem Kontakt (ein bis zwei Meter Abstand bei Vis-à-vis-Kontakt) mit Patienten, bei denen Erreger im Nasen-Rachen-Raum nachgewiesen (oder vermutet werden), vor deren Kontakt sich das medizinische Personal schützen soll (z.B. Influenzaviren bei entsprechender Symptomatik, A-Streptokokken bei eitriger Angina oder Meningokokken bei Meningitisverdacht).
Bei diesen Gelegenheiten verwendet man die sogenannte chirurgische oder OP-Maske. FFP-Masken (in der Regel als FFP2) wurden ‚vor Corona‘ nur bei Patienten mit sogenannter offener Tuberkulose der Atemwege (d.h. Lunge oder Kehlkopf) getragen, dann aber auch nur, solange man im selben Raum mit dem Patienten war.
https://www.nachdenkseiten.de/?p=132704
Dieser Beitrag ist auch als Audio-Podcast verfügbar.
https://www.nachdenkseiten.de/?powerpress_pinw=132704-podcast
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von Marcus Klöckner / NachDenkSeiten
„Das RKI setzt das wissenschaftliche Arbeiten aus“ – unter dieser Zwischenüberschrift fokussiert die habilitierte Krankenhaushygienikerin Ines Kappstein in ihrem aktuellen Buch auf das Robert Koch-Institut. Im Interview mit den NachDenkSeiten sagt Kappstein, die Behörde habe den Auftrag, „wissenschaftlich zu arbeiten“, womit nicht vereinbar sei, „dass man einfach nur Behauptungen aufstellt, für die man keine wissenschaftlichen Daten hat“.
Im Gespräch schildert Kappstein, was die Grundlage für ihre Kritik an dem RKI ist und zeigt, wie brüchig das Fundament war, auf das die Politik eine allgemeine Maskenpflicht gegossen hat. Ihr Fazit: „Die Wirksamkeit der Maske ist für die beabsichtige Anwendung nicht belegt. Es fehlte jede wissenschaftliche Grundlage. Deshalb hätte eine Maskenpflicht nicht verhängt werden dürfen.“
Marcus Klöckner: Die Maske – nichts war wohl so sehr Zeichen für die Coronazeit wie dieses Teil, das urplötzlich zum festen Bestandteil des Lebens wurde. Sie haben nun ein Buch über die Maske geschrieben. Auf fast 400 Seiten kommt der Begriff allein oder in zusammengesetzter Form rund 1.500-mal vor. Was war für Sie der Grund, den Fokus auf die Maske zu setzen?
Ines Kappstein: Interessant. Mir war nicht bewusst, dass der Begriff so häufig vorkommt; ich bin nie auf die Idee gekommen, zu zählen. Für mich begann die intensive Beschäftigung mit den Corona-Maßnahmen nach der Masken-Empfehlung des RKI, die Mitte April 2020 im Epidemiologischen Bulletin des RKI erschien. Aufgrund meines Fachgebiets, der Krankenhaushygiene, kenne ich mich mit Masken aus, wofür sie verwendet werden und wie sie getragen werden müssen, damit sie – vielleicht – Schutz bieten.
Marcus Klöckner: Sie sagen „vielleicht Schutz bieten“. Wie meinen Sie das?
Ines Kappstein: Bewiesen ist ein Schutzeffekt auch bei der Anwendung in der Patientenversorgung nicht, sei es durch das OP-Team während Operationen oder auf der Station bei engem Kontakt (ein bis zwei Meter Abstand bei Vis-à-vis-Kontakt) mit Patienten, bei denen Erreger im Nasen-Rachen-Raum nachgewiesen (oder vermutet werden), vor deren Kontakt sich das medizinische Personal schützen soll (z.B. Influenzaviren bei entsprechender Symptomatik, A-Streptokokken bei eitriger Angina oder Meningokokken bei Meningitisverdacht).
Bei diesen Gelegenheiten verwendet man die sogenannte chirurgische oder OP-Maske. FFP-Masken (in der Regel als FFP2) wurden ‚vor Corona‘ nur bei Patienten mit sogenannter offener Tuberkulose der Atemwege (d.h. Lunge oder Kehlkopf) getragen, dann aber auch nur, solange man im selben Raum mit dem Patienten war.
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